Auch wenn es beim Heimat-Preis der Stadt Iserlohn nicht fürs Treppchen gereicht hat, wir freuen uns über die Anerkennungsurkunde für besonderes Engagement rund um die anstehende Sonderausstellung anlässlich 250 Jahre Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen, die Brigitte...
Wir feiern 250 Jahre Evangelische Jugendhilfe in Iserlohn und Hagen – feiern Sie mit!
250 Jahre
Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen – gemeinsam. menschlich. engagiert.
Seit einem Vierteljahrtausend steht die Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen für Begleitung, Fürsorge und Hoffnung. Was im Jahr 1776 mit einer kleinen diakonischen Initiative begann, ist heute eine moderne Einrichtung mit einem klaren Ziel: Kinder, Jugendliche und Familien auf ihrem Weg zu stärken, ihnen Chancen zu eröffnen und Perspektiven zu geben.
250 Jahre Engagement – das bedeutet 250 Jahre gelebte Nächstenliebe, Wandel und Weiterentwicklung im Dienst am Menschen. Dieses besondere Jubiläum ist für uns nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch eine Einladung zum Innehalten und Danken: für all die Menschen, die in diesen Jahrhunderten mit Herz, Mut und Verantwortung dazu beigetragen haben, dass Hilfe und Gemeinschaft lebendig bleiben.
Wir blicken zurück auf unsere Geschichte, ehren unsere Wurzeln – und schauen gleichzeitig nach vorn: in eine Zukunft, in der Kinder und Jugendliche weiterhin im Mittelpunkt stehen.
250 Jahre Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen – ein Jubiläum voller Herz, Geschichte und Hoffnung.
Grußworte anlässlich des 250-jährigen Jubiläums
der Ev. Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gGmbH
Es ist mir eine Freude, der Evangelischen Jugendhilfe Iserlohn-Hagen zum 250-jährigen Jubiläum zu gratulieren. Von Kitas über Jugendhilfe an Schulen und Wohngruppen bis hin zu Verselbstständigungsangeboten: Die Tätigkeitsbereiche sind vielfältig und decken ein breites Angebotsspektrum ab, das genau auf die Bedarfe von Kindern, Jugendlichen und Familien in der Region zugeschnitten ist. In Hagen ist das Kinderdorf Weißenstein ein wichtiger Standort für diverse Bereiche, ebenso werden in der Stadt beispielsweise eine Beratungsstelle für Jugendliche im Übergang Schule – Beruf und eine offene und mobile Kinder- und Jugendarbeit betrieben. Für diesen verlässlichen Einsatz zum Wohl junger Menschen danke ich Ihnen sehr.
Hagen, im November 2025

Dennis Rehbein
Oberbürgermeister der Stadt Hagen
Zum 250-jährigen Bestehen der Evangelischen Jugendhilfe Iserlohn-Hagen gratuliere ich herzlich. Seit Generationen begleitet und stärkt sie Kinder, Jugendliche und Familien, die Unterstützung brauchen. Sie schafft Orientierung, eröffnet Chancen und prägt damit ganz entscheidend das soziale Miteinander in unserer Region.
Mein Dank gilt allen Mitarbeitenden, die mit großem Engagement und viel Herz diese wichtige Arbeit tragen. Ich wünsche der Einrichtung weiterhin Kraft, Erfolg und die Zuversicht, noch viele Menschen nachhaltig fördern zu können.
Ihr
Michael Joithe
Bürgermeister der Stadt Iserlohn
Unsere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2026
250 Jahre Jugendhilfe Iserlohn- Hagen
Eine Reise durch die Epochen
Vorgeschichte & Gründungszeit
Nachricht vom Anfange & Fortgange
Progressive Entwicklung: Das Waisenhaus wurde 1776 von Theophilus Jacobus Griesenbeck gegründet. Es kehrte von den gängigen Vorstellungen ab, Waisen in erster Linie für die Industrie auszubilden. Stattdessen verfolgte es einen stärker pädagogischen und religiös geprägten Ansatz.
Besonders unter dem Einfluss der Stiftung Overhoff und der Hauseltern Kriegeskotten erlebte das Waisenhaus einen sozialen Wandel und wirtschaftlichen Aufschwung – deutlich früher als viele vergleichbare Einrichtungen in dieser Hochphase der Industrialisierung.
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Kaiserreich bis 1. Weltkrieg
Nach außen und innen – offen und zugänglich
Zwischen 1871 und 1918 wandelten sich Heimerziehung und Fürsorgeerziehung tiefgreifend: mehr staatliche Verantwortung, aber auch stärkere Kontrolle und Repression.
Das evangelische Waisenhaus Iserlohn blieb weitgehend außen vor, bot Bildung, Zukunftsaussichten und ein integriertes, gewaltarmes Umfeld. Es widerstand der Fürsorgeerziehung, blieb überschaubar und galt als bessere Alternative zum Armenhaus.
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Weimarer Republik und Nationalsozialismus
Auf kleiner Flamme brennen
Das Waisenhaus Iserlohn geriet in der Weimarer Republik durch Belegungseinbrüche, Inflation und strukturelle Krisen in schwere Bedrängnis, konnte jedoch dank Verkleinerung, Fremdnutzung und Gemeindestütze überleben.
Unter dem Nationalsozialismus blieb es klein, innerkirchliche Konflikte belasteten zusätzlich. Dennoch blieb das Haus von den schlimmsten Verbrechen, wie Selektion oder Euthanasie verschont, auch Kriegsfolgen blieben gering. Insgesamt kam das Waisenhaus im Vergleich zu vielen anderen Einrichtungen glimpflich durch diese Zeit.
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Nachkriegszeit
Aufbruch, Restauration und Revolte
In den 1950er/60er Jahren zeigte sich das Waisenhaus Iserlohn restaurativ: Rückkehr zu alten Strukturen, Hauselternprinzip und Kooperation mit Nazareth.
Gewalt blieb im gesellschaftlich üblichen Rahmen, schwere Missstände wie in anderen Heimen gab es nicht. Dennoch konnten emotionale Vernachlässigung und seelische Verletzungen folgen. Proteste blieben milde, verdeutlichten aber den Übergang von autoritärer, bevormundender Erziehung hin zu partizipativeren und demokratischen Ansätzen.
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Heimreform und SGB VIII
vom „kleinen Kosmos Pastorenweg“ hin zum Komplexträger
Seit den 1970er-Jahren blieb das Kinderheim in Iserlohn zunächst reformunwillig. Erst ab 1989, initiiert durch personelle Veränderungen in der Leitung und strukturellen Veränderungen hin zu einer Stiftung, kam es zu notwendigen Veränderungen. In Verbindung mit neuen, modernen pädagogischen Konzepten wurden die verschiedenen Wohngruppen inhaltlich differenziert. Der sukzessive Auszug jener in kleine, „normale“, reguläre Wohneinheiten in der Region begann. Im Rahmen der Einführung des KJHG zum 1.1.1991 galt es, andere Formen der stationären Erziehungshilfe zu entwickeln und umzusetzen. Ein erneuter „Stillstand“ zwischen 1996 und 2002 weitete sich zu einer wirtschaftlichen Existenzkrise aus, trotz Änderung der Rechtsform in eine gGmbH. Richtungsweisend war im Jahre 2003 der Wechsel von verbandlichen Strukturen der verfassten Kirche hin zur Diakonie Mark-Ruhr (DMR). Im Jahre 2012 wurde, bedingt durch die Fusion der DMR mit der Diakonie Hagen/Ennepe-Ruhr der Hagener Bereich der Jugendhilfe integriert und der Name angepasst. 2020 erfolgte die Verschmelzung mit der ehemaligen Waisenheimat Witten. Nicht nur dadurch wuchs die Evangelische Jugendhilfe sowohl in ihren Mitarbeitenden-Zahlen, als auch in der Vielfalt ihrer Handlungsfelder. Vom Waisenhaus zu einem modernen Träger der Jugendhilfe – ein Spiegelbild der Jugendhilfeentwicklung in der BRD.
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